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Volker Marschall

Volker Marschall: Noir et Blanche

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Claudia Linzel

Noir et Blanche – Schwarz und Weiß – vermeintliche Gegensätze… vermeintlich? Einen stärkeren Kontrast als zwischen schwarz und weiß mag es doch gar nicht geben, oder?

Werfen wir doch mal einen Blick auf gleichnamige Schwarzweiß Aufnahme von Man Ray aus dem Jahr 1926. Eine Fotografie, auf der das liegende, weiße Gesicht der fran­zö­si­schen Kabarett-Sängerin Kiki de Mont­par­nasse neben einer aufrecht stehenden, dunklen Maske aus der Elfen­bein­küste zu sehen ist. Konstruierte der Fotograf gar schwerelos frappierende Gegensätze oder wollte er möglicherweise kontrastreiche Beziehungspaare darstellen…?

Betrachtet man die Zeit der Entstehung dieses Bildes erkennt man gleich, dass Afrika als fremd und exotisch galt, genauso wie Sigmund Freud vor 100 Jahren die Frau und ihre Erotik betrachtete… Wollte Man Ray also mit dieser Fotografie eine Brücke zwischen dieser Fremdheitserfahrung seiner Zeit setzen?

Oder ist der, die oder das Fremde gar der Betrachter selbst? Weil er nicht Teil dieser Komposition ist?

Mit ganz viel Leichtigkeit kann ich diese Fragen nicht beantworten … ich habe das Gefühl, dass ich mich langsam in Richtung unbekanntes Gewässer bewege… und ich wünsche mir Unterstützung herbei…

In Düsseldorf treffe ich auf den Fotograf Volker Marshall, der mir in seiner Galerie noir blanche sicherlich einiges zu geschätzten Schwarzweissfotografien und -fotografen, Kontrastprogrammen und dem Wechsel vom Fotograf zum Galerist erzählen kann.

Ganz gespannt bin ich schon auf Volkers mal mehr mal weniger schwerelosen und kontrastreichen Geschichten.