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Keramik

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Sandra Loebich
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Claudia Linzel

Keramik – ist das Kunst oder Handwerk? Mit dieser polarisierenden Frage fallen wir direkt – fast wie der berühmte Elefant im Porzellanladen – in das Atelier von Sandra Loebich, eine von Leidenschaft und Neugier geprägte Keramikerin in München. Zum Glück geht nichts zu Bruch, sondern mit viel Empathie und in aller Ruhe erklärt uns Sandra, wie sie in liebevoller Detailarbeit Formen und Muster aus Porzellan herausarbeitet. Ihr Antrieb ist dabei ihre unermüdliche Suche nach neuen Techniken und der Realisationen ihrer Impulse. Die findet sie auf Reisen genauso wie vor der eigenen Haustür. Das kann mal die leuchtende Farbvielfalt Südafrikas, die beeindruckenden Vorbilder Australiens, die reduzierten Formen Japans oder die täglichen Muster der heimischen Blüten und Gräser sein. Sie experimentiert gerne mit den Werkstoffen Ton und Porzellan, ist dabei fasziniert von den großen und facettenreichen Gegenständen, die Ton ermöglicht und verliebt in die transluzente und filigrane Anmut des weißen Goldes.

Es gibt Tage, da fühlt es sich wunderschön an, allein an neuen Ideen zu arbeiten und Sachen zu bauen, für die sie förmlich brennt. Dann gibt es Tage, da erfüllt es sie, so lange verträumt der kleinen Buche in ihrem Innenhof beim Blätterspiel zu zusehen bis sie von spontanem Kaffeebesuch – natürlich aus ihren selbst gefertigten Bechern – aus dem Gedankenfluss geholt wird. Sandra träumt davon, ihre Exponate eines Tages in Galerien auszustellen und in kleinen Manufaktur-bewussten Läden zu verkaufen. Ein Leben für die Industriedrehscheibe kann sie sich nicht vorstellen. Auch wenn das Keramikhandwerk längst den Staub der 80er Jahre abgelegt hat und mehr denn je floriert, ist es als One-Man-Show oft herausfordernd. Für Sandra steht fest, sie möchte als Keramikerin das Handwerk verstehen, um ihre Kunst entfalten zu können.