Ich gebe es gerne an dieser Stelle einmal zu: Um mich ein wenig auf meine Gesprächspartner:innen vorzubereiten, hole ich mir „Unterstützung“ im Netz. Ich les mich ein bisschen über die Verbindung zur Kunst ein, lasse mich weitertragen zu dem ein oder anderen Hintergrundinformatiönchen und freue mich immer tiefer in das digitale Gegenüber einzutauchen. Umso mehr steigert sich meine Vorfreude auf das dann folgende analoge Kennenlernen.
Wie aber, wenn sich einfach nichts googeln lässt? Bzw. es hört 2018 auf? Ganz ehrlich, da stoße ich ein wenig an meine Grenzen. Mein kunsthistorischer Hintergrund ist ja nun immer noch ausbaufähig und meine Fähigkeiten Bezüge herzustellen, lassen bestimmt auch den ein oder anderen amüsiert reagieren. Und genau an der Stelle stehe ich nun.
Mir gegenüber sitzt nun – ich sehe es genau, du schmunzelst breit wie ein Honigkuchenpferd – der Herr mit dem wunderbar wohlklingenden Namen bzw. Titel Dr. Philipp Herzog von Württemberg.
Als ich Philipp von Württemberg das erste Mal in die Suchmaschine eingetippt habe, musste ich schmunzeln. Denn Philipp von Württemberg wurde am 30. Juli 1838 in Neuilly sur Seine geboren. Ganz ehrlich, sooo alt siehst du nun auch wieder nicht aus.
Und meine Vorfreude dich näher kennenzulernen – trotz Herausforderungen bei der Recherche – ist ungetrübt. Ganz im Gegenteil, ich bin so gespannt, mehr über dich und deine Spuren in der Welt der Kunst zu erfahren.
Also ich weiß, dass du bis 2018 Chairman von Sothebys Europe warst, dort einen fantastischen Giacometti Verkauf verantwortet hast und dich dann laut Presse sehr spontan zurückgezogen hast. In einem einzigen Artikel habe ich lesen können, dass du nun wieder als Kunstvermittler eingestiegen bist. Über einen digitalen Zugang findet man die Philipp von Württemberg Art Advisory aber nicht. Also nutzen wir die Chance und lernen uns auditiv kennen.