Heute reisen wir nach Aachen. Doch bei unserem Besuch in der Kaiserstadt stehen weder Dom noch leckere Printen in unserem Fokus – sondern wir möchten uns zusammen mit euch durch zeitgenössische Kunst treiben lassen. Und zwar im Ludwig Forum für Internationale Kunst. Hier findet bis zum 11.04.21 die Ausstellung „Bon Voyage! Reisen in der Kunst der Gegenwart“ statt.
Unsere Reiseleitung heißt Dr. Alexandra Kolossa, sie ist die Kuratorin dieser nah- und fernweh geprägten Ausstellung. Timm Ulrichs Wegweiser gibt den Auftakt unseres Abenteuers. Den Eingang zu unserer Entdeckungstour finden wir dank der Hilfe von Christoph Mueller und seiner illustrierten Hommageaktion an Stanley Brouwn. Mit Mareike Foeckings anthropologischem Blick durch die Hasselblad reisen wir in das Silicon Valley. Ein strahlendes Panorama rund um die Welt erhalten wir durch Hiroyuki Masuyamas Arbeit,, wofür er alle 20‘‘ auf einem Flug rund um die Welt Fotos aufgenommen hat. Zurück im Ludwigforum angekommen, gewährt uns Stefan Sous mit einer aufgeklappten Stadtkarte den Blick auf Plan A, denn einen Plan B gibt es nicht.
Doch der Weg ist noch lange nicht beendet. Denn wir werden vor die Frage gestellt, welche Kopfreisen möglich sind. Kann man beispielsweise auch Anti-Nomaden in die Ferne schicken? Wie ermöglicht Roman Ondak dies? Wie sieht eine Topografie der eigenen Emotionen aus? Gibt es beispielsweise ein Meer der ersten Orientierung? Stefan Huber kartographiert eine Antwort. Dann erreichen wir plötzlich eine Grenze – knallhart und fast schon schmerzhaft werden wir uns bewusst, was politisches Reisen bedeutet. Kann ein Stacheldrahtzaun menschenfreundlich sein? Dani Ploeger setzt dazu ein Zeichen. Unser Blick fällt auf am Boden liegende blaue Kleidung. Die Installation von Kader Attia trägt den Namen La Mer Morte. An dieser Stelle wird es ruhig und es bedarf keiner weiteren Erklärung. Das Ende des politischen Reisens weist uns ein kahl-geschmirgelter Globus. Am Grunde des Werkes liegen die restlichen Flocken der nun grenzenlosen Weltkugel Julians Charrières. Was bleibt, ist nichts. Wie kann man den Blick auf die Ressourcen also wahren? Ein Beispiel dafür setzt die Künstlerin auf ihrer Forscherreise indem sie den Rhein von Bonn nach Köln entlang taucht. So langsam erreichen wir tatsächlich das Ende unserer Reise durch die Kunst der Gegenwart. Mit Tim Ullrichs Augenzwinkern gelangen wir nach 40.000 km zum The End.
Liebe Alexandra, an deiner Seite habe ich mich trotz aller Irrungen und Wirrungen sehr sicher gefühlt – und habe festgestellt, dass ein Reisen fern der geplanten Route für facettenreiche Wiederkehr sorgt.
Liebe Zuhörer*Innen – kommt mit auf die Reise in die Kunst der Gegenwart!