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True Pictures?

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Dr. Stefan Gronert
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Claudia Linzel

 True Pictures. Wahre Bilder. Das klingt selbstverständlich, oder?
Gleichzeitig ruft es auch einen kleinen Hauch Empörung hervor.

Erwarten wir denn nicht insgeheim von jedem Bild bzw Foto einen Auftrag in puncto Wahrheit zu erfüllen? Und was bedeutet Wahrheit in Bezug auf reproduzierbare, retuschierbare, kompositionierbare und jederzeit erneuerbare Fotografien?

Ein Beispiel. Woran denkt ihr spontan, wenn ihr an Bilder aus Amerika denkt?

Landschaftsfotografien, die zu einem Roadmovie in der Wüste Nevadas passen würden?

Vielleicht denkt ihr auch an Straßenszenen aus der Mitte des New Yorker Lebens oder gar an die schöne heile Welt von Disney und Hollywood. Denkt ihr dabei eher an Bilder der 30er Jahre, wie Lunch atop a skyscraper oder an 90er Bilder der Beauties wie Brad Pitt in der Levis Werbung? Oder sogar an eher aktuelle und politisch aufgeladene Bilder wie die Situationen an der Grenze zu Mexiko? Doch was ist dabei das wahre, das unverfälschte Amerika?

Was ist wahr? Was wollen wir Betrachter als unsere Wahrheit in den Bildern erkennen? Wollen wir ausschließlich die Schönheit eines Bildes genießen, wollen wir der Wahrheit des Fotografen Glauben schenken?  Und wie wichtig ist es eigentlich, den Fotografen hinter dem bekannten Bild zu kennen?

Meine Güte, jetzt habe ich euer Kopfkino wahrscheinlich ganz schön mit meinen Fragen inspiriert. Nutzen wir doch diesen Moment und tauchen tiefer in die Welt der Fotografie und ihrem Wahrheitsgehalt ein. Ich habe da auch schon einen passenden Experten für euch gefunden und nun an meiner Seite sitzen.

Herzlich willkommen Dr. Stefan Gronert, Kurator der Abteilung Fotografie des Sprengel Museums.